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Ein Jugendtraum geht in Erfüllung: Endlich bietet sich die Gelegenheit die Ruhrpottoi!legende PÖBEL&GESOCKS live zu erleben. Das ich (Eddie) mich hier nun als Oi!fan oute, ist sicherlich keine Überraschung. Jedenfalls wollte es der Zufall so, dass ich am 23.09.2005 in Bad Langensalza weilte und an diesem Abend die ebenbesagte Oi!legende zum Tanz aufspielte. Majorlabelpraktikant Tom hat einige Fotos geschossen, die hier natürlich zu bewundern sind. Wegen gähnender Leere in der Geldtasche mussten wir allerdings einen Weg finden, kostenlos in die Schänke zu Bad Langensalza zu gelangen. Wie kommt man am besten auf die Gästeliste? Genau! Man fragt die Band, ob man ein Interview führen kann. Gesagt getan. Der Willi bekam eine Email bezüglich der Anfrage zur Durchführung eines Interviews und prompt kam eine Zusage sowie das Versprechen für zwei Plätze auf der Gästeliste. Um als guter Interviewer dazustehen habe ich mir überlegt, was man alles für so ein Interview braucht. Und da kam es wie ein Geistesblitz: Ein Diktiergerät und beschissene Fragen. Am Vortag des großen Konzerts habe ich mir dann die Diktiermaschine bei Patrick ausgeliehen und auf dem Hinterhof der Wiesenstraße zu Jena den Lore angetroffen. Der wurde kurzerhand überredet sich mit mir die großen sensationellen Fragen auszudenken, die am Folgetag der Band gestellt werden sollen. Allerdings ist der qualitative Inhalt der Fragen doch eher bedenklich und dem intellektuell geneigten Leser sei es angeraten die Lektüre hiermit zu beenden und sich wieder dem Feuilleton der Süddeutschen zuzuwenden. Aber als heimlicher Oi!fan hat man eben auch nichts im Kopf, außer Saufen natürlich. Jedenfalls hat Praktikant Tom, nachdem mein Fragenkatalog erschöpft war, noch ein paar intelligente und hochphilosophische Fragen gestellt. Nun aber Schluss mit dem Gelaber und das eigentliche Interview kann nun endlich beginnen:

Willi: Wir sind schon fertig.
Eddie: Vielen Dank für das Interview mit Pöbel&Gesocks. Tschüß!!!
Willi: Kommt gut nach Hause.
Eddie: Alles klar, Danke!
Tom: Jetzt geht es los. Fresse!!!
Eddie: Hat jeder ein Bier?
Meine Frage ignorierend schnappt sich Willi den Zettel mit den Fragen und will anscheinend das Interview selber führen. Als er die bescheuerten Fragen liest, gibt er mir ganz entgeistert den Zettel doch wieder zurück und das Interview kann endlich beginnen.
Eddie: Stellt euch kurz vor. Was spielt Ihr in der Band für eine Rolle? Familie? Seid Ihr verheiratet?
Trevor: Ich bin Trevor. Ich bin verheiratet. Ich bin Werkzeugmacher und spiele Gitarre.
Eddie: Kinder?
Trevor: Einen Sohn. Punkrocker! Dreieinhalb Jahre.
Eddie: Wohnst Du in einem besetzten Haus?
Trevor: Nee, ich wohn in einer normalen Wohnung. Wenn du ein Kind hast, musst Du einigermaßen normal wohnen.
Timo: Ich bin der Timo. Ich spiel die Trommeln. Ja, hab zwei Kinder und fünf Frauen.
Eddie: Bist Du Moslem?
Timo: Nee, nee, ich bin nicht beschnitten oder so. Es ist alles im grünen Bereich.
Jennes: Ich bin der Jennes, spiele Bass und bin noch nicht verheiratet, aber demnächst und habe keine Kinder, aber zwei Kater
Eddie: So, jetzt muss Willi sich vorstellen.
Ich Willi. Sänger. Verheiratet. 4 Kinder und glücklich.
Eddie: Nun muss ich mal schauen, was Punkt zwei ist.
Tom: Super Vorbereitung!!!
Eddie: Nennt mir Eure Lieblingsbands
Willi: Pöbel & Gesocks, Beck's Pistols, johh!
Jennes: Bärbel und Andy....., äh wie heißt der??? ...irgendeiner wirft den Namen Warhol ein. Gelächter...
Jennes: Andy Blade
Timo: Meine, Pöbel & Gesocks
Trevor: (...Band, deren Namen ich nicht verstanden habe) und Betrug
Eddie: Wie lange seit Ihr schon in der Szene aktiv?
Willi: Weiß ich nicht mehr. Zu lange.
Jennes: Äh??? (...nachdenkliches in die Rundereinblicken) Keine Ahnung, weiß ich nicht.
Timo: Ich hör seit meinem 13. Lebensjahr Punkrock und so.
Tom: Seit zwei Jahren also.
Trevor: Seit ich 15 Jahre alt bin.
Tom: Also seit 40 Jahren.
Trevor: Ich sag nichts dazu.
Willi: (zu mir) Das ist totaler Kikifax, den du da machst (Ich ignoriere das geflissentlich und komme zur nächsten Frage)
Okay, nächste Frage: Warum ist Bubba von den "Lokalmatadoren" aus "Pöbel&Gesocks" ausgetreten?
Willi: Weil wir uns damals darauf geeinigt haben, dass es nicht weitergeht. Er wollte sich auf Lokal konzentrieren und ich mich auf Beck's. Das war ja damals noch Beck's. Da war aber kein Streit. Da war gar nichts. Damals war noch der Kollaps dabei. Da haben wir uns neue Leute besorgt. Da habe ich ihn kennengelernt (und zeigt auf Trevor...) zum Glück. Das war der größte Glücksgriff in meinem Leben. Ja, ja der Spacko der.
Trevor: Das sagt der nur, weil ich dabei bin (... allgemeines Gelächter)
Willi: (...zu Eddie) Wir können das Interview gleich noch mal in Ruhe führen. Da können wir noch mal in aller Ruhe darüber reden. Nein, das war aber wirklich so. Dann hatte ich gedacht, mit ihm geht's erst recht weiter. Aber es war nichts böses. Bubba ist Trauzeuge von mir. Ich hab noch Kontakt zu ihm. Alles in grünem Bereich. Nichts böses, was da immer reininterpretiert wird. Da ist gar nichts. Da ist alles in Ordnung. Ein Break. Wir gehen da hin, Bubba geht bei Lokalmatadore dahin. Nach Trevor hab ich Ihn kennengelernt (Willi zeigt auf Timo), dann Ihn (Willi zeigt auf Jennes). Das war das beste, was passieren konnte.
Eddie: Und das ist die Besetzung, wie sie jetzt ist?
Willi: Na ja bis jetzt. Mal gucken, wer nach dem Gig heute Abend noch dabei ist (allgemeines dreckiges Lachen...) Vor allem die Bassisten und Schlagzeuger fliegen oft raus.
Eddie: Ja, ja, Bassisten sind eh alle Arschlöcher.
Jennes: Da kann ich Dir nur zustimmen.
Eddie: Stichwort Bundestagswahl: Willi, wen hast Du gewählt?
Willi: SPD, beide Stimmen.
Eddie: Was für ein Verhältnis hast Du zur CDU?
Willi: Müll. Von so was will ich nicht regiert werden. Schwachsinn.
Eddie: (zur Band) Könnt Ihr Euch da anschließen?
Trevor: Ja, lieber im Arsch als in der FDP.
Willi: Die größte Verarsche war nicht die Wahl, sondern das Wahlplakat von Angela Merkel, denn mit 18 Jahren sah sie nicht so gut aus wie jetzt auf diesen Scheißplakaten.
Trevor: Und die Alte hat sich nicht hochgebumst (dreckiges Lachen von einigen…). Der fette Kohl hat sich im Gegensatz dazu hochgebumst.
Eddie: So, da haben wir diese Scheißfrage auch geklärt.
Willi: Das war doch eine gute Frage und die beste bis jetzt überhaupt.
Eddie: Wie steht es um die Zerwürfnisse zwischen dem "Plastic Bomb" und "Pöbel&Gesocks"?
Willi: Wir haben keine Zerwürfnisse.
Die gibt es also nicht mehr ? (Ich nehme gerade ein Schlückchen von meinem Bier und als ich die Apoldaer Pisse auf den Tisch stelle, schwappt einiges über.)
Willi: Kannst Du kein Bier saufen? (Ich ignoriere die Frage und dränge Willi dazu, wieder zum Thema zurück zu kommen und er sagt:) Es gibt wirklich keine Probleme mit dem Plastic Bomb.
Eddie: Wo wir einmal dabei sind, möchte ich weiter in alten Wunden herumrumstochern: Wie war die Geschichte mit der Umbenennung von "Beck`s Pistols" in "Pöbel&Gesocks"?
Willi: Soo alte Geschichten willste jetzt hören? Also, pass uff: Ein Azubi in der Beck`s Brauerei hatte ein T- Shirt von uns an. Ein Chef hat ihn gesehen und gefragt: ‚Was hast Du denn da an?'. Der Azubi: ‚Is ne Punkband'. Daraufhin haben die uns was mit Namensrecht und so erzählt. Das hat uns 20.000 Mark gekostet. Also nicht uns, sondern dem Produzent. Oder wir haben uns das geteilt von der Kohle, die wir eingenommen haben.
Eddie: Bei wem seit Ihr damals unter Vertrag gewesen?
Willi: Bei Teenage Rebel Records.
Eddie: Euer Label hat also die Kosten übernommen?
Genau. Jedenfalls waren das nur Anwaltskosten. Es kam nicht zur Anklage und wir einigten uns außergerichtlich. Wir mussten von der Beck's Brauerei die Anwaltskosten übernehmen. Außerdem mußten wir unterschrieben, dass wir nie wieder etwas unter dem Namen "Beck's Pistols" veröffentlichen und in Zukunft nicht mehr so heißen dürfen.
Tom: Mit welcher Begründung haben die Euch das untersagt?
Willi: Beck's ist ein eingetragenes Warenzeichen. Wir haben den Originalschriftzug genommen. Und die Brauerei möchte sich nicht unbedingt mit einer Punkband gleichstellen.
Trevor: Also wenn sie klug gewesen wären, dann hätten sie gesagt, behaltet den Namen. Denn unser Publikum trinkt gerne Bier und wir haben damals mit unserem Namen die beste Werbung für Beck's gemacht.
Willi: Wir könnten uns wieder Beck's Pistols nennen. Mittlerweile hat sich der Vorstand geändert. Die haben uns ein Angebot geschickt und wollten uns vereinnahmen. Aber da haben wir keinen Bock drauf. Außerdem ist der neue Name viel besser und einfacher zu merken.
Ist der neue Name auf Grund Eures Kulthits entstanden?
Willi: Ja klar.
Eddie: Nun die nächste Frage.
Willi: Stell die Fragen nicht immer nur an mich. Frag den mal (Willi zeigt auf irgend einen in der illustren Runde)
Eddie: Fan Lore aus Jena interessiert sich für Eure Lieblingssexstellung. Also klärt mich bitte auf.
Trevor: Oh Mann, was für eine Scheißfrage.
Timo: Meine Lieblingssexstellung, das ist natürlich so ein Dingen und ich sag das ganz ungern. Manchmal versuch ich mir selber einen zu blasen. Ich weiß nicht, ob Du das schon mal probiert hast, die Beine so weit hoch zu nehmen, dass sie fast hinter dem Kopf sind. Ich bin Selbstbesamer.
Eddie: Oh ja, das kenn ich. Willst Du dich auch dazu äußern (Eddie wendet sich an Jennes...)
Jennes: Ich bin ja noch nicht verheiratet, wie ich schon anfangs erwähnt hatte. Deswegen kann ich da erst demnächst mitsprechen.
Willi: Die beste Stellung ist die, wenn du die Frau vor Dir liegen hast und die Beine soweit nach hinten drückst, dass du eine Riesenangriffsfläche hast. Das ist total geil, ganz sicher.
Trevor: Scheißegal, Hauptsache die Frau ist gefesselt und geknebelt muss sie sein.
Eddie: Gefällt Euch EA 80?
Willi: Früher fand ich die sehr gut. Mittlerweile hab ich den Kontakt verloren. Ich kenn sie ja persönlich ganz gut. Aber ich hab nicht mehr viel damit zu tun. Jetzt kam bei Euch noch irgendwie eine neu aufgelegte Platte raus.
Eddie: Also hierbei handelt es sich um das EA 80 Seitenprojekt Serene Fall.
Willi: Ach ja, richtig. Aber bei EA 80 hatte ich damals die erste Platte total verrissen. Das ging mir auf die Nüsse und war mir zu anstrengend, weil es kein konservativer Punk ist, wie man ihn sonst so gerne hört. Später habe ich mich da reingehört und man muss was tun dafür. Und dann gefiel es mir sehr gut. Jetzt kann ich sie aber auch nicht mehr hören, da ich nicht mehr auf Konzerte darf. Ich habe 4 Kinder zu Hause und meine Frau würde mir was erzählen, so dass ich nur auf meine eigenen Konzerte darf.
Jennes: Da kann ich nichts dazu sagen
Timo: Nee, kenn ich nicht.
Trevor: Ja, da bin ich ein großer Freund von. Gibt es die überhaupt noch?
Ja, natürlich.
Trevor: Mir hat am Anfang als sie gerade herauskamen gefallen, dass sie eben gerade anders sind und andere Texte hatten. Dann habe ich mir "Devil In Miss Jones" angehört. Das war auch okay. Die Stimme ist gewöhnungsbedürftig und gefällt nicht jedem. Auch die Texte gefallen nicht jedem. Das ist kein Haudraufpunk. Ich find es geil.
Willi (...meint zu mir): Du willst doch nur ganz unterschwellig Werbung für Eure Platten machen.
Eddie: Ja, jetzt kommt eine kleine Werbung für Major Label.
Trevor: Ja, scheißegal.
Eddie: Nun eine ganz wichtige Frage: Kennt Ihr Lore von Verbrannte Erde?
Willi: Nee, ich kenn nur Verbrannte Erde. Die haben wir im Vertrieb. Und da lachen wir uns immer kaputt drüber. Denn die Platten heißen "Chrrrr!!!" oder "Elefanteneimer". Aber persönlich kenn ich da gar keinen.
Trevor: Ich kenn nur die Single "Verbrannte Erde" von OHL.
Tom: Welches Buch liegt auf Eurem Nachtschrank?
Willi: Gerade lese ich ein Buch über einen Detektiv. Das hat mir meine Tochter gegeben. Ich habe Ihr versprochen das zu lesen. Wie heißt das noch mal?
Eddie: Vielleicht Emil und die Detektive?
Willi: Nee, nee, das ist so ganz schwere Lektüre. So ein doofer Name. Das ist in Englisch. Da geht es um Leute, die sich durch die Erde wühlen. Es gibt Tote ohne Ende. Es ist grausam. Im Stern kommt das sehr gut weg. Das müsstet Ihr doch wissen, Ihr Intellektuellen.
Eddie: Nein, nein, ich habe mir meinen Verstand mit Bier weggespült.
Willi: Da komm ich nicht drauf. Vielleicht später auf der Bühne werde ich es sagen. Jetzt hab ich's: Der heißt Ashley Fole oder so ähnlich. So heißt der Detektiv, nee so heißt der Schriftsteller. Das ist total geil, aber schwer.
Jennes: Ich les die Fernsehzeitschrift BWZ. Die ist immer freitags umsonst in der Tageszeitung. Und die liegt auf meinem Nachttisch.
Timo: Auf meinen Nachttisch liegen Detektivromane und die Zeitschrift "Bums Dich frei". Das ist ganz okay. Ich les nicht so gerne und schau mir lieber Bilder an.
Trevor: Ich habe kein Buch auf meinem Nachttisch liegen. Dafür lese ich das Buch, das auf dem Nachttisch meiner Frau liegt. Mal schauen, ob ich den Titel des Buches zusammen bekomme. Entweder heißt es: "Warum Frauen nicht einparken und Männer nicht zuhören können.", oder umgekehrt. Zum Teil stehen da eine Menge Wahrheiten drin. Deswegen würde ich allen Leuten empfehlen, die Probleme in Ihrer Beziehung haben, dieses Buch zu lesen.
Tom: Nennt bitte Eure größten Ängste.
Trevor: Meine größte Angst wäre, komplett nicht mehr für meine Familie und mich sorgen zu können und auf der Straße zu stehen.
Timo: Da fällt mir nichts ein.
Jennes: Meine größte Angst ist, dass wir heute Abend kein Bier mehr bekommen.
Willi: Meine größte Angst ist, dass etwas meinen Kindern oder meiner Frau zustoßen könnte.
Eddie: Hat noch jemand von Euch andere Angstvorstellungen?
Jennes: Ich hätte auch Angst davor, dass die Angela Merkel Kanzlerin wird.
Trevor: Ich fürchte mich davor, dass die Merkel am nächsten Morgen neben mir im Bett aufwacht. So besoffen kann man nicht sein, um das zu ertragen.
Tom: Hat es irgendwann mal ein Ende mit der Punkrockkultur?
Willi: Nein.
Trevor: Zur Zeit steigt der Punkrock wieder ein bisschen an. Es gibt mehr Punks als vor 8 Jahren. Es gibt eben immer Leute, die anders denken und anders sein wollen. Das wird nie aufhören. Beckhams Karnevalsiro hat mit Punk natürlich nichts zu tun. Auch die Leute, die Techno hören und sich einen Iro ankleben, meine ich nicht. Der Punk ist nicht am Sterben. Als Entwicklung sehe ich eher, dass viele Punks heute von vornherein viel extremer zu dieser Antifageschichte kommen. Das Gefühl habe ich schon und das ist natürlich auch okay. Als ich mit Punk angefangen habe, war es nicht so, dass man eine linke Einstellung äußern musste und Patches oder Aufnäher mit "Gegen Nazis" drauf auf der Jacke getragen hat. Das hat sich schon geändert. Aber die Menschen sind verschieden und nicht jeder möchte nach außen hin in die Opposition gehen. Man hat doch seinen eigenen Kopf und sein eigenes Hirn und das ist das wichtigste.
Tom: Was versteht man unter Punk?
Jennes: Es gibt innerhalb der Punkbewegung ganz verschieden Richtungen. Man muss doch nur mal "Sex Pistols" und "Ramones" vergleichen. Es gibt eben den Punker, der vor Aldi sitzt und Geld schnorrt. Dann gibt es den Punker, der sich die Haare struppelig macht und auf 77er Punk steht. Ferner gibt es Punker voll mit Nieten, die auf Demos gehen und Anarchie brüllen. Also "Den Punk" gibt es ja so nicht.
Willi: Punk heißt die Freiheit zu haben bzw. sich die Freiheit zu nehmen, egal was die anderen sich denken. (Kurzzeitig scheint das Interview durch den allgemein wachsenden Alkoholrausch in einem undefinierbaren Stimmenchaos unterzugehen. Man hört auf dem Diktiergerät nur noch wildes Geschwafel und Gerülpse. Aber dann kommt Tom mit einer Frage...)
Tom: Könnt Ihr mir noch Aufmerksamkeit schenken? (...einer der Musiker formt mit einem ohrendurchdringenden Rülpser das Wort "Ja") Herrscht in der Band Demokratie oder Hierarchie?
Timo: Das ist eine geile Frage
Willi: Demokratie ganz eindeutig.
Jennes: Das würde ich auch sagen, dass hier jeder was zu sagen hat.
Trevor: Das ist schon Demokratie und anders geht das auch nicht.
Eddie: Das heißt also, dass jeder seine Ideen bei der Probe vorstellen kann?
Timo: Ja klar, jeder hat seine eigenen Ideen und kann sich damit einbringen. Das ist wichtig.
Trevor: Du kannst nicht für Dich in Anspruch nehmen, Schlagzeuger mach das oder Bassist mach das und Willi sing so. Da gehen wir in den Proberaum und ich spiel meine Idee vor. Und da kann es sehr gut sein, dass die ganze Geschichte die selben Akkorde hat, aber dann ganz anders klingt als ich mir das vorgestellt hatte. Und das ist Demokratie. Nur so kann es aber auch gut werden.
Willi: Ich hab gerade den Jennes gefragt, wie das bei uns ist. Aber eigentlich läuft das wirklich demokratisch bei uns ab. Wenn irgendjemand sagt, dass ist scheiße, dann wird eben die Idee verworfen. (Langsam werden die Musiker durch unsere zermürbenden Fragen nervös und unkonzentriert. Die Stunde des Auftritts rückt immer näher. Nun ist es wohl an der Zeit dem Frageantwortspiel ein jähes Ende zu bereiten.)
Eddie: Damit ist das Interview beendet und ich bedanke mich bei Pöbel&Gesocks.